5 TCM-Tipps für die Erkältungszeit –
starke Abwehr mit Kräutern, Tees und Akupressur
Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, beginnt die Erkältungszeit. Husten, Schnupfen und Halsschmerzen sind die typischen Begleiter dieser Jahresphase.
Viele Menschen greifen dann zu schnell zu chemischen Mitteln – doch aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) steckt hinter jeder Erkältung mehr als nur ein Virus. Sie zeigt, dass das Gleichgewicht zwischen innerer Abwehr und äußeren Einflüssen gestört ist.
Mit gezielten Maßnahmen lässt sich die Abwehrkraft stärken und der Körper besser auf die kalte Jahreszeit vorbereiten. Diese fünf bewährten TCM-Tipps helfen, gesund und widerstandsfähig durch die Erkältungszeit zu kommen.
1. Das Lungen-Qi stärken – die Basis für ein starkes Immunsystem
In der TCM gilt die Lunge als Wächterin des Wei-Qi, der körpereigenen Abwehrenergie. Wenn das Lungen-Qi geschwächt ist, können Wind, Kälte und Feuchtigkeit leichter eindringen. Die Folge: Husten, Schnupfen oder Erschöpfung.
Typische Anzeichen eines geschwächten Lungen-Qi sind:
häufiges Frösteln oder Kältegefühl
trockene Schleimhäute und Reizhusten
Müdigkeit, flacher Atem
Anfälligkeit für Infekte
Zur Stärkung des Lungen-Qi helfen Akupunktur, Atemübungen und warme, leicht scharfe Speisen – etwa mit Ingwer, Zimt oder Rettich. Diese Lebensmittel öffnen die Poren, leiten Kälte aus und fördern den Energiefluss in der Brust.
Ein starker Start in die Erkältungszeit beginnt also nicht mit Tabletten, sondern mit einem aktiven, durchwärmten Energiehaushalt.
2. Kräuterrezepturen – natürliche Hilfe bei ersten Symptomen
Die chinesische Kräutermedizin bietet eine Vielzahl bewährter Rezepturen, die gezielt auf unterschiedliche Krankheitsstadien wirken. Eine gute Hausapotheke für die Erkältungszeit enthält drei Grundrichtungen:
a) Erste Anzeichen: Frösteln, Gliederschmerzen, beginnende Erkältung
→ Jing Fang Bai Du San oder Gan Mao Ling
Vertreiben Wind-Kälte, lindern Kopf- und Gliederschmerzen, beschleunigen den Heilungsverlauf.
b) Halsschmerzen, trockener Husten, belegte Stimme
→ Yin Qiao San oder Loquat Sirup
Kühlen Hitze, befeuchten den Hals und beruhigen Reizhusten.
c) Zäher Schleim, verstopfte Nase, Druck im Kopf
→ Er Chen Tang oder Xiao Chai Hu Tang
Transformieren Schleim, öffnen die Atemwege und harmonisieren Magen und Leber – besonders hilfreich, wenn Stress den Infekt verschlimmert.
Diese Rezepturen stammen aus jahrhundertealten Formeln der chinesischen Heilkunde. Sie ersetzen keine Diagnose, können aber gezielt im Anfangsstadium eingesetzt werden, um den Körper zu unterstützen.
3. Tees und Hausmittel nach der 5-Elemente-Lehre
Viele wirksame Hausmittel stammen direkt aus der Ernährungstherapie der TCM. Das Ziel: Wärme aufbauen, Schleim lösen und Yin und Yang harmonisieren.
Wärmender Ingwer-Zimt-Tee
– 3–4 Scheiben frischer Ingwer
– 1 Stück Zimtstange
– 1 TL Honig
Mit heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen.
→ Vertreibt Kälte, wärmt den Magen und stärkt das Abwehr-Qi.
Birnen-Sud bei Reizhusten
– 1 reife Birne, gewürfelt
– 250 ml Wasser, 1 TL Honig
Sanft köcheln, bis die Birne weich ist.
→ Befeuchtet Lunge und Hals, lindert trockenen Husten.
Frühlingszwiebel-Suppe bei beginnender Erkältung
– 3 Frühlingszwiebeln
– 2 Scheiben frischer Ingwer
– 250 ml Wasser
Kurz aufkochen, heiß trinken, danach warm zudecken und schwitzen.
→ Leitet Wind-Kälte über die Haut aus.
Solche einfachen Hausmittel sind ein zentraler Bestandteil jeder TCM-Hausapotheke und können den Verlauf einer Erkältungszeit entscheidend mildern.
4. Akupressur und Moxibustion – Energie aktivieren und Wärme aufbauen
Neben Kräutern und Tees spielen manuelle Anwendungen in der TCM eine wichtige Rolle.
Gezielte Akupressur stimuliert den Energiefluss, löst Blockaden und fördert die Selbstheilung.
Wichtige Punkte bei Erkältungen:
LI4 (Hegu): zwischen Daumen und Zeigefinger – hilft bei Kopfschmerzen und Fieber.
LU7 (Lieque): am Handgelenk, Daumenseite – stärkt das Lungen-Qi, befreit die Nase.
ST36 (Zusanli): unterhalb des Knies – kräftigt das Immunsystem und harmonisiert Qi und Blut.
Jeden Punkt etwa 1–2 Minuten sanft massieren, bis Wärme oder ein leichtes Kribbeln spürbar ist.
Zusätzlich unterstützt Moxibustion (das Erwärmen bestimmter Punkte mit glimmendem Beifußkraut) die Abwehrkräfte, besonders in der kalten Erkältungszeit.
Wärme stärkt das Yang, vertreibt Kälte und bringt den Körper wieder in Schwung.
5. Prävention im Alltag – kleine Gewohnheiten mit großer Wirkung
Eine starke Abwehrkraft entsteht nicht über Nacht, sondern durch konsequente Pflege der Lebensenergie.
Diese Gewohnheiten helfen, das Immunsystem auch ohne Medikamente dauerhaft zu stärken:
Tägliche Bewegung an der frischen Luft: kräftigt Lunge und Abwehr-Qi.
Wärmende Ernährung: Suppen, Eintöpfe, Gewürze wie Zimt, Anis und Nelke.
Regelmäßiger Schlaf: regeneriert Yin und stabilisiert Hormone.
Achtsamkeit im Alltag: Stress schwächt das Immunsystem – Ruhe stärkt es.
Kleidung im Zwiebelprinzip: schützt vor Kälte, ohne Überhitzung.
Gerade in der Erkältungszeit gilt: Wer sich innerlich warm hält, bleibt seltener krank.
Wann eine TCM-Behandlung sinnvoll ist
Wenn Infekte häufig zurückkehren oder der Körper nach jeder Erkältung lange braucht, um sich zu erholen, kann eine gezielte TCM-Behandlung helfen.
Akupunktur, Moxibustion und individuell abgestimmte Kräuterrezepturen bringen den Energiefluss ins Gleichgewicht und stärken langfristig das Immunsystem.
Eine solche Therapie wirkt nicht nur symptomatisch, sondern beugt auch Rückfällen vor – ein wesentlicher Vorteil gegenüber kurzfristigen, medikamentösen Lösungen.
FAQ – häufige Fragen zur TCM-Hausapotheke
Kann ich Kräuter selbst kombinieren?
Nur bedingt. Für akute Beschwerden eignen sich Fertigmischungen, bei wiederkehrenden Infekten sollte die Auswahl individuell erfolgen.
Wie oft kann ich Moxa anwenden?
Ein- bis zweimal pro Woche zur allgemeinen Stärkung, bei akuten Beschwerden nach Anleitung häufiger.
Hilft Akupressur wirklich?
Ja. Richtig angewendet kann sie den Energiefluss harmonisieren, Kopfdruck und Müdigkeit lindern und den Heilungsprozess beschleunigen.
Gesund durch die Erkältungszeit – mit der Kraft der TCM
Die kalte Jahreszeit lässt sich nicht vermeiden, aber du kannst deinen Körper gezielt darauf vorbereiten.
Mit Kräutern, Tees und einfachen Anwendungen aus der TCM bleibt das Immunsystem stark, und Infekte verlaufen meist milder.
Wenn du häufiger unter Erkältungen leidest oder dein Körper Zeit zur Regeneration braucht, kann eine individuelle Behandlung helfen, Abwehrkraft und Energie nachhaltig zu stärken.
Bleib gesund, stark und im Gleichgewicht – mit der Kraft der Traditionellen Chinesischen Medizin.







