Sommerhaut: TCM bei Sonnenallergie, Ekzemen & Hitzeausschlag

Sonne tut gut – aber für manche wird sie zur Belastung. Juckreiz, Ausschläge, Rötungen oder Sonnenallergien sind in der warmen Jahreszeit keine Seltenheit. Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind solche Hautprobleme meist Ausdruck einer Disharmonie von Hitze und Feuchtigkeit, die sich im Körper angestaut haben und nach außen drängen. Doch mit gezielter Unterstützung lässt sich die Haut beruhigen.


Wenn Hitze und Feuchtigkeit nach außen drängen

In der TCM ist die Haut eng mit der Lunge und dem Wei-Qi (Abwehrsystem) verbunden. Feuchtigkeit-Hitze, etwa durch falsche Ernährung, starke Sonnenexposition oder bestehende innere Ungleichgewichte, kann nicht mehr abgeleitet werden – sie staut sich und zeigt sich in Hautreaktionen wie:

  • Hitzepickel, Hitzeausschlag (insbesondere im Nacken oder Dekolleté)
  • Sonnenallergie mit juckenden Quaddeln oder Flecken
  • Ekzeme oder Neurodermitis-Schübe bei Wärmebelastung

Oft ist auch das Darmmilieu beteiligt – ein schwaches Milz-Qi kann die Entstehung innerer Feuchtigkeit fördern, die sich dann über die Haut Ausdruck verschafft.


Welche Muster stecken häufig dahinter?

  • Feuchtigkeit-Hitze in Milz und Magen
    ➝ zeigt sich als nässende, entzündliche Hautveränderung
  • Leber-Feuer mit aufsteigender Hitze
    ➝ Rötung, Juckreiz, plötzliche Schübe
  • Bluthitze
    ➝ tiefere Entzündungsprozesse, stark gerötete Haut, manchmal mit Fiebergefühl

Was hilft aus Sicht der TCM?

  1. Kühlende und entlastende Ernährung:
    Bei akuten Beschwerden sollten heiß machende Nahrungsmittel wie Alkohol, scharf Gebratenes, Kaffee, Lammfleisch oder Zucker gemieden werden. Empfehlenswert sind z. B. grüner Tee, Gurke, Sellerie, Bittergemüse, Mungbohnen, Gerste und Melone – allesamt kühlend und feuchtigkeitssenkend.
  2. Kräuter zur Ausleitung von Hitze und Feuchtigkeit:
    Chinesische Rezepturen können individuell angepasst werden – etwa mit Kräutern wie Lonicera (Jinyinhua), Forsythia (Lianqiao), Schachtelhalm oder Sophora (Kushen).
  3. Akupunktur zur Klärung von Hitze:
    Gezielte Punkte zur Hitzeregulation und Entgiftung wie LI11, SP10, DU14 oder ST44 können den Hautstoffwechsel positiv beeinflussen.
  4. Hautpflege von außen:
    Keine reizenden Salben verwenden – besser sind kühlende Umschläge (z. B. mit Grüntee), Heilerde oder hausgemachte Auflagen mit Gerstenschleim. Auch Tuina oder Akupressur an regulierenden Punkten kann helfen.

Sonnenallergien und Hitzeausschläge sind Zeichen eines inneren Ungleichgewichts. Die TCM betrachtet nicht nur die Haut, sondern den ganzen Menschen, um gezielt zu behandeln. Mit einer Kombination aus Ernährung, Kräutermedizin, Akupunktur und individueller Pflege lassen sich viele Hautbeschwerden im Sommer deutlich lindern – ohne aggressive Mittel, sondern mit sanfter und nachhaltiger Wirkung.