Mit TCM stark durch den Herbst:
Kraftbrühe und Goldene Milch für dein Immunsystem

Der Herbst ist die Übergangszeit zwischen der Fülle des Sommers und der Stille des Winters. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) steht sie für das Metall-Element, das den Organen Lunge und Dickdarm zugeordnet ist. Beide sind entscheidend für eine starke Abwehr und die Fähigkeit des Körpers, schädliche Einflüsse wie Wind, Kälte und Feuchtigkeit abzuwehren.

Sinken die Temperaturen, verbraucht der Körper mehr Energie, um Wärme zu halten. Gleichzeitig wird das Immunsystem stärker gefordert – trockene Heizungsluft, kalter Wind und kürzere Tage schwächen das Qi. Jetzt ist die Zeit, den Körper von innen zu nähren und zu wärmen, anstatt ihn durch kalte oder schwer verdauliche Speisen zusätzlich zu belasten.

Wärmende Eintöpfe, Brühen und Gewürze spielen dabei eine zentrale Rolle. Besonders hilfreich sind Zutaten, die Milz und Lunge stärken, das Yang anregen und das Qi an die Oberfläche bringen. Heilpraktikerin Marie-Theres Schweigerer hat zwei Rezepte zusammengestellt, die genau das leisten – eine Rindfleischkraftbrühe, die den Körper stärkt und stabilisiert, und eine Goldene Milch, die sanft wärmt, reinigt und ausgleicht.


Abwehrstärkende Rindfleischkraftbrühe

Stärkt das Qi von Milz, Lunge und Niere – wärmt, nährt und schützt vor Kälte.

Diese Kraftbrühe gehört zu den Klassikern der TCM-Ernährung. Sie wird traditionell über viele Stunden sanft gekocht, um die ganze Kraft der Zutaten zu entfalten. Das Ergebnis ist eine klare, aromatische Brühe, die den Körper von innen aufbaut, das Blut stärkt und neue Energie verleiht.

Gerade bei Erschöpfung, Kältegefühlen oder häufiger Infektanfälligkeit ist sie ein ideales Hausmittel.

Zubereitung (für ca. 10 Portionen)

Vorbereitungszeit: ca. 15 Minuten
Kochzeit: 8–12 Stunden

Zutaten:

  • 500 g Rindfleisch (z. B. Beinscheibe oder Ochsenschwanz)

  • 400 g Möhren oder Kürbis

  • 300 g Staudensellerie

  • 400 g Lauch

  • 300 g Petersilienwurzel

  • 5–6 l Wasser

Für die letzte halbe Stunde:

  • 25 g frischer Ingwer (in Scheiben)

  • 10 Körner schwarzer Pfeffer

Zubereitung

  1. Das Rindfleisch mit Wasser aufkochen.

  2. Das gewaschene, grob geschnittene Gemüse zugeben und erneut aufkochen.

  3. Mit geschlossenem Deckel auf kleinster Stufe 8–12 Stunden sanft köcheln.

  4. In den letzten 30 Minuten den Ingwer und den Pfeffer dazugeben.

  5. Nach dem Kochen die Brühe abseihen und in saubere Schraubgläser füllen.

  6. Sofort verschließen – im Kühlschrank 5–7 Tage haltbar.

  7. Zum Verzehr im Topf (nicht in der Mikrowelle) erwärmen.

Tipp:
Je natürlicher die Tiere gehalten und gefüttert werden, desto kraftvoller und nährender ist die Brühe. Verwende am besten Fleisch von Weiderindern oder aus regionaler Haltung.


Wirkung aus Sicht der TCM

Diese Brühe ist ein harmonisches Zusammenspiel aus süßen, scharfen und leicht bitteren Geschmacksrichtungen – genau das, was der Körper im Herbst braucht.

  • stärkt das Milz-Qi (Rindfleisch, Möhre)

  • stärkt das Lungen-Qi (Lauch)

  • unterstützt Nieren-Qi und Yang (Petersilienwurzel, Lauch)

  • nährt das Blut (Rindfleisch)

  • vertreibt Kälte und Wind, löst Schleim (Ingwer, Pfeffer)

  • schützt vor innerer Hitze und aufsteigendem Leber-Yang (Sellerie)

Anwendung:
Trinke dreimal täglich eine kleine Tasse vor der Hauptmahlzeit.
Leicht mit Meersalz oder Sojasauce würzen.

Nicht geeignet bei:
Fieber, innerer Hitze oder eitrigen Infekten – die Brühe wirkt zu stark wärmend und sollte in diesen Fällen pausiert werden.


Goldene Milch – das leuchtende TCM-Elixier

Die Goldene Milch ist weit mehr als ein Trendgetränk. In der TCM wird sie als harmonisierende und entgiftende Mischung aus Kurkuma, Ingwer und wärmenden Gewürzen geschätzt. Sie wirkt ausgleichend auf Leber und Milz, stärkt das Qi und schenkt sanfte Wärme.

Ideal am Abend, um das Immunsystem zu unterstützen und Körper und Geist zur Ruhe zu bringen.

Die Kurkuma-Ingwer-Paste

  • Frischen Kurkuma und Ingwer zu gleichen Teilen waschen und mit etwas Wasser zu einer Paste mixen.

  • Auf kleiner Flamme langsam einköcheln lassen.

  • Mit einer Prise Muskat verfeinern.

  • In ein Schraubglas füllen und im Kühlschrank 7–10 Tage aufbewahren.

Die Goldene Milch

  • 1 Teelöffel der Paste je Tasse

  • 200 ml Hafermilch (alternativ Mandel- oder Reismilch)

  • Etwas Pfeffer, Kokosfett und Zimt dazugeben, langsam erwärmen

  • Zum Schluss mit Agavendicksaft oder Honig süßen

  • Durch ein feines Sieb gießen und warm trinken


Wirkung aus Sicht der TCM

Die Goldene Milch stärkt das Qi, bewegt das Blut und wirkt gleichzeitig entgiftend.
Sie kann helfen, Stoffwechselprozesse zu regulieren und das Immunsystem langfristig zu stabilisieren.

  • regt die Leberfunktion an

  • unterstützt die Verdauung

  • wirkt antioxidativ, entzündungshemmend, antiviral und antibakteriell

  • lindert Gelenkschmerzen und stärkt das Herz

  • fördert geistige Klarheit und innere Ruhe

  • kann den Blutzuckerspiegel senken und das allgemeine Wohlbefinden steigern

Wer regelmäßig Goldene Milch trinkt, erlebt eine angenehme Wärme, mehr Energie und oft auch einen ruhigeren Schlaf – eine ideale Ergänzung zu einer TCM-gerechten Herbsternährung.


Wärme, Energie und Schutz aus der TCM-Küche

Die Kombination aus kraftvoller Brühe und sanfter Goldener Milch ist eine einfache Möglichkeit, Körper und Immunsystem im Herbst zu unterstützen.
Beide Rezepte zeigen, wie TCM-Ernährung im Alltag wirken kann – ganz ohne exotische Zutaten, dafür mit viel Wissen um Balance, Qi und individuelle Konstitution.

Wer zu Kältegefühl, Erschöpfung oder häufigen Infekten neigt, profitiert besonders von diesen wärmenden Rezepten.
Sie geben dem Körper Energie zurück, fördern die Regeneration und stärken die Abwehrkräfte, bevor eine Erkältung überhaupt entsteht.

Die TCM sieht in solchen Speisen keine kurzfristige Kur, sondern eine langfristige Unterstützung des Energieflusses. Mit regelmäßig wärmenden Mahlzeiten, ausreichend Schlaf, Atemübungen und Bewegung an der frischen Luft bleibt das Qi im Fluss – und der Körper widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse.


TCM als Begleiter durch die Herbstzeit

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