Thermische Balance im Spätsommer –
TCM erklärt, wie Haut, Kreislauf und Schlaf profitieren

Noch ist es warm – doch die Nächte werden kühler. Der Spätsommer bringt eine besondere Herausforderung mit sich: Hitze und Kälte treffen aufeinander.
Aus Sicht der TCM ist jetzt die richtige Thermik entscheidend, um Körper und Geist im Gleichgewicht zu halten.

Wer in dieser Phase nicht achtsam ist, riskiert typische Beschwerden:

  • Kreislaufschwäche
  • Schlafprobleme
  • Hautirritationen
  • Blasenentzündungen
  • Magen-Darm-Reizungen

Wie TCM die „Thermik“ versteht

In der Traditionellen Chinesischen Medizin hat jedes Lebensmittel, jede Behandlung – und sogar jede Emotion – eine thermische Qualität.
Im Spätsommer stehen besonders zwei Prozesse im Fokus:

  1. Resthitze ausleiten
    Nach einem heißen Sommer kann sich Hitze im Körper stauen – oft erkennbar an:

    • Hautunreinheiten, Rötungen
    • Reizbarkeit, Unruhe
    • übermäßigem Schwitzen
  2. Kälte vermeiden
    Gleichzeitig bringt der Temperaturabfall am Abend schnell „kalte Einflüsse“ in den Körper – z. B. über:

    • kalte Füße
    • Blasenreizungen
    • verspannte Muskulatur
    • gestörte Verdauung

Die Kunst besteht nun darin, den Körper zu kühlen – ohne ihn zu unterkühlen.


TCM-Therapie: Ausleiten, aber warm halten

Akupunktur & Wärmelampe

Gezielt gesetzte Nadeln helfen, Hitze aus bestimmten Funktionskreisen zu leiten (z. B. Herz, Leber). Gleichzeitig stärkt die TDP-Wärmelampe das Milz-Yang – also die „Wärmekompetenz“ des Körpers.

Ein Beispiel:
Bei innerer Unruhe mit kalten Füßen wird die Leber beruhigt – und gleichzeitig das Milzfeuer gestärkt. Das führt zu mehr innerer Stabilität und besserem Schlaf.

Anmo-Tuina zur Regulation

Über Massagegriffe entlang der betroffenen Meridiane (z. B. Blase, Magen, Milz, Leber) wird der Wärmehaushalt harmonisiert.
Die Behandlung hilft besonders bei:

  • wetterbedingten Kopfschmerzen
  • innerer Kälte mit Nervosität
  • Kreislaufschwäche oder Frösteln

Ernährung im Spätsommer: Warm, leicht, kühlend – aber nicht kalt

Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle. Empfehlenswert:

  • Gekochtes Gemüse, lauwarme Suppen
  • Lebensmittel mit sanft kühlender Wirkung: Gurke, Melone, Mungbohnen
  • Vermeidung von Rohkost am Abend
  • Kein Eis, keine kalten Getränke direkt aus dem Kühlschrank

Ein bewährter Tipp: Ingwer am Morgen, Minze am Mittag – so unterstützt man beide Seiten des Thermik-Spektrums.


Zwischen den Extremen

Der Spätsommer ist die Zeit des Übergangs. Wer jetzt gut für seine thermische Balance sorgt, schützt nicht nur Haut und Kreislauf, sondern stärkt auch das Immunsystem für die kommende Jahreszeit.

Die TCM hilft, bewusst zu regulieren – und mit mehr Leichtigkeit durch wechselhafte Tage zu gehen.